Der Lernraum Germanistik. Scholar-led Education für die Germanistik
Der Lernraum Germanistik ist ein von der wissenschaftlichen Community getragenes, wachsendes Projekt für Studium und Lehre. Es gliedert sich in die Bereiche Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Mediävistik, Linguistik und Fachdidaktik. Für alle diese Teildisziplinen wird statt langer Einführungstexte ein umfangreiches Aufgaben-Arrangement bereitgestellt, mit dem das jeweilige Basiswissen selbstständig angeeignet und überprüft werden kann. Zentrale Merkmale finden Sie in den folgenden Abschnitten.
Eine Community ergreift die Initiative
Mit dem Einsatz innovativer digitaler Systeme verändert sich die Lernökologie in der Germanistik (wie auch in anderen Fächern) grundlegend. Gemeinsam mit Kolleg:innen von vielen Hochschulstandorten knüpfen wir an die Erfahrungen der vergangenen Jahre an und lassen sie in die Architektur des neuen, digital gestützten Lernraums Germanistik einfließen.
Den Bedarf sehen und handeln
Der Lernraum ist ein groß dimensioniertes, von vielen Hochschulstandorten getragenes Open Educational Resources-Projekt (OER), das die Vielfalt und Individualität der Lehre und des Lernens in einer innovativen Lernumgebung neu verankern möchte. Der Bestand an solide nutzbaren OER in der Germanistik ist gering, der Bedarf an brauchbaren, auf das Bachelor-Studium angepassten Ressourcen hingegen sehr hoch. Diese Unterversorgung wollen wir durch den Lernraum Germanistik in grundlegenden Inhaltsfeldern aller Teilbereiche der Germanistik decken und damit einen weitreichenden, transformierenden Impuls ins Fach hinein setzen: aus dem Fach für die Zukunft des Faches.
Der Lernraum Germanistik: Präzise Unterstützung für das Bachelor-Studium
Der digitale Lernraum Germanistik deckt alle Teilbereiche des Faches ab: Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Mediävistik, Linguistik und Fachdidaktik. Alle Lernmodule des BA-Studiums werden in ihm abgebildet und mit modernen didaktischen Materialien gezielt unterstützt. Die Module werden zu Onlinekursen verbunden, sind aber auch einzeln anwendbar.
Nutzungsszenarien: Lehrende und Lernende
Die Lernmodule richten sich gezielt an Lehrende und bereichern die Lehre durch eine Fülle an Materialien. Das Angebot unterstützt aber auch Tutor:innen bei ihrer propädeutischen Arbeit oder lässt sich als Vorkurs einsetzen, so dass zukünftige Studierende ein verlässliches und vergleichbares Kompetenzniveau erreichen. Insbesondere ermöglicht und fördert der Lernraum Germanistik Selbstlernprozesse: Mit seiner interaktiven Lernökologie unterstützt er die Studierenden, eröffnet individuelle Lernpfade und erhöht die Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss. Die Studierenden werden durch moderne Lerntechnologie motiviert und begleitet. Aufgabenformate wie Quizze, interaktive Videos, Lernkarten oder Drag-and-Drop-Aufgaben unterstützen den selbstgesteuerten Lernprozess.
H5P-Elemente für das individuelle Learning Management System
Die Inhalte des Lernraums Germanistik können via SCORM (Sharable Content Object Reference Model) in die individuellen Learning Management Systeme und Kurse der Lehrenden hochgeladen und in diesem Rahmen mit den individuellen Lernmaterialien verknüpft werden. Nähere Informationen zu den Kursen und deren Aufbau finden Sie auf der Seite »Inhalte des Lernraums Germanistik«.
Organisation, Steuerung und Qualitätsprüfung
Das Projekt wird unter der Leitung von Andrea Schütte (FU Berlin), Christian Meierhofer (Universität Bonn) und Florian Radvan (Universität Bonn) von zwei Gremien getragen und verantwortet: einem Editorial Board sowie einem Steuerungsboard. Das Editorial Board besteht aus Lehrenden der Germanistik, die die Akquise von Beiträger:innen und die Qualitätskontrolle verantworten. Das Steuerungsboard, bestehend aus den Editors in Chief, der Projektkoordination (Henning Podulski und Aleksandra Kechedzhieva) und dem transcript Verlag (Claudia Carvalho Da Silva und Laura Mathews), übernimmt die operative sowie technische Planung und Umsetzung.
Der Lernraum Germanistik als Pilotprojekt
Der Lernraum Germanistik versteht sich als Pilotprojekt und Reflexionsraum für die kollaborative Erstellung von Lerninhalten des eigenen Fachs. Das hier gewonnene Wissen und die Kompetenzen für Moderation und Organisation können auch in andere Fächer übertragen werden. Im Jahr 2024 entstand der Prototyp zur ››Einführung in die Erzähltextanalyse‹‹. Mit Förderungsbeginn im Januar 2025 beginnt die Erstellung weiterer Kurse und Module in den einzelnen Teildisziplinen. Nähere Informationen zur Zeitplanung finden Sie außerdem auf der Infoseite »Zeitplanung«.